Trinkwasser aufbereiten – der Verzicht auf die Natürlichkeit

Berlin, 13.12.2018

Das Trinkwasser in Deutschland wird zu über 70 % aus Grundwasser oder Uferfiltrat gewonnen. Obwohl dieses meist bereits eine sehr gute Qualität aufweist, ist in vielen Regionen eine Aufbereitung nötig. Oberflächenwasser muss grundsätzlich aufbereitet werden. In der Wasseraufbereitung werden vor allem Eisen, Mangan, andere Verunreinigungen und durch den Menschen eingebrachte oder natürliche Schadstoffe vermindert. Ein weiteres Aufbereitungsziel ist, die technische Eignung des Trinkwassers für die Wasserverteilung zu verbessern, wenn es sonst korrosiv wirken oder es zu Ablagerungen kommen würde. Ferner ist oft eine Desinfektion erforderlich. Mit der Aufbereitung des Trinkwassers wird unterstrichen, dass Trinkwasser kein Naturprodukt ist, sondern meist einem chemischen Prozess oder einer technischen Aufbereitung unterzogen wird.

Aufbereitungsverfahren beginnen in aller Regel mit der Entfernung von Partikeln, häufig durch Flockung und Filtration, die manchmal durch eine Voroxidation ergänzt wird. Zusätzlich können Membranverfahren eingesetzt werden, um auch sehr kleine Partikel aus dem Wasser zu entfernen. Oxidations-, Ionentausch- sowie Aktivkohleverfahren entfernen gelöste Stoffe. Techniken sind auch Ufer- und Langsamsandfiltration. Bei der Uferfiltration wird das Trinkwasser aus Brunnen gewonnen, die sich in unmittelbarer Nähe zu Flüssen und Seen befinden. Ein großer Teil des so gewonnen Wassers stammt daher indirekt aus Oberflächenwasser. Bei der Langsamsandfiltration wird das Rohwasser häufig direkt aus den Flüssen oder Seen entnommen und durch feinkörnige Sandschichten filtriert. Im Gegensatz dazu erfahren natürliche Mineralwässer keine Aufbereitung, sondern
zeichnen sich durch ihre ursprüngliche Reinheit aus.

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